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Bornefeld als Orgelpfleger:
Bornefeld bearbeitete ca. 200 Neu- und Umbauprojekte. 91 Instrumente wurden nach seinen Plänen und unter seiner tätigen Mithilfe realisiert.
Seine Mitarbeit betraf alle gestalterischen Details der Instrumente - nicht nur die Auswahl der Register (also die Ausarbeitung der “Disposition”), sondern auch die Umsetzung seiner präzisen Klangvorstellung bei der Bearbeitung jeder einzelnen Pfeife (Intonation).
Er war nicht nur für das architektonische Konzept, die Prospektgestaltung sowie die technische Ausstattung und Gestaltung der Spielanlage (Spieltisch oder Spielschrank) verantwortlich, sondern fertigte bei manchen Instrumenten auch Zierelemente (Schleierbretter, Türen usw.) mit unkonventionellen kunsthandwerklichen Techniken selbst.
Nicht immer trafen seine Vorstellungen einer farbenreichen vielseitig verwendbaren Klangdisposition bei Organisten und Orgelsachverständigen der nachfolgenden Generation auf Verständnis. Etliche Bornefeld-Orgeln wurden durch spätere Umbauten den neobarocken Normalvorstellungen jener Zeit angeglichen.
Heute stehen 30 Bornefeld-Orgeln in Baden-Württemberg im Originalzustand unter Denkmalschutz.
Liste der denkmalgeschützten Orgeln
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Orgel Mergelstetten
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(W.Glatzle)
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Seine Vorstellungen von zeitgemäßen Orgeln stellte Helmut Bornefeld in seiner Publikation “Orgelspiegel” (1966) mit zahlreichen eigenen Illustrationen zusammen. Erhältlich bei Carus, Best.-Nr. 24.114/00
Zitate aus den 100 Thesen des “Orgelspiegels”:
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Auch heute noch werden dutzendweise jene Dispositionen gebaut, bei denen biszur letzten Pedalstimme alles nach einem historistischen Schema von tödlicher Gleichförmigkeit verläuft. Welches Armutszeugnis angesichts der ungeheuren Energien, die heutzutage im säkularen Musikschaffen auf die Erschließung neuer Klangtechniken verwendet werden !
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Die Kunst der Disposition besteht darin, mit einem Minimum von Registern einem Maximum an Anforderungen gerecht zu werden. Je kleiner die Orgel ist, desto schwieriger wird es, durch geschickte Aussparungen und Stellvertretungen dennoch diesen Grundforderungen zu genügen.
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Bornefeld mit Modell der Orgel für die Martinskirche Kassel,1962
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Auch die Originalunterlagen zu Bornefelds Orgelplanungen befinden sich in der Handschriften-Abteilung der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart
Verzeichnis des Bornefeld-Nachlasses in der Württembergischen Landesbibliothek Jörg Martin: Der Komponist Helmut Bornefeld (1906-1990) Band 1 ISBN 978-3-89639-523-8 Wißner-Verlag Augsburg, 2006 das musikalische Werk,Korrespondenz I,Schrifttum,Werkverzeichnisse Band 2 ISBN 978-3-89639-751-5 Wißner-Verlag Augsburg, 2011 Restliche Korespondenz,Orgelakten,bilnerischer Nachlaß,Tonaufnahmen und anderes
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